Porsche 911 SC Targa

Ein Nachmittag mit einem Porsche 911 SC Targa und seinem Besitzer Jörg

Porsche 911 SC Targa

Totgesagte leben länger

Allgemein bekannt, dennoch immer wieder erwähnenswert: Beinahe hätte es ihn nicht gegeben. Den Targa nicht, und den 911 SC (Super Carrera) auch nicht. Denn geplant war zunächst ein Kabriolett und außerdem hatte man damals, in den späten 70ern in Zuffenhausen angenommen, der 924 und/oder der 928 würde die Marke in die Zukunft tragen und der 911 hätte ausgedient. Aus heutiger Sicht klingt das witzig, aber geben wir uns doch mal für einen Augenblick der Vorstellung hin – okay, doch lieber nicht!

Porsche 911 SC Targa – Der Ideale 911er zum cruisen

Das sagt zumindest Jörg, der stolze Besitzer der roten Schönheit. Ich sage: Stimmt – zumindest dann, wenn man, bevor man losfährt, die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Modellen aus Zuffenhausen hat. Aber okay, das ist eine andere Geschichte. Hier soll es um den Targa gehen.

Der Porsche aus meiner Kindheit

Für alle die Mitte vierzig sind, dürfte das G-Modell oder der Super Carrera der 911er aus Kindertagen sein. Mein Hausarzt kam zum Beispiel bei Hausbesuchen gerne mit seinem weißen Porsche 911 SC Targa vorbei. Zum gucken durfte ich trotz Fieber kurz in den Flur. Weißes Auto, schwarze Fuchsfelgen, weiß gekleideter Arzt mit schwarzen Haaren, ich mit Mandelentzündung. Das ist nicht nur einmal vorgekommen, bis die Mandeln raus kamen und der Hausarzt nicht mehr vorfahren musste. Schade, eigentlich.

Neid? Fehlanzeige!

Zumindest am Lande in Rheinland-Pfalz, wo wir einen Nachmittag lang gemeinsam mit dem Wagen rumcruisen. Dafür überraschend häufig Daumen hoch. Vom Wegesrand, ganz spontan. Jörg grüßt freundlich und routiniert zurück, nicht weiter verwundert, und schon blubbern wir weiter. Das Dach leider zu, da wir jeden Moment mit Regen rechnen. Doch es bleibt trocken, dafür gibt es auf den Fotos einen schönen wolkenverhangenen Himmel.

Porsche 911 SC Targa
Porsche 911 SC Targa

3 Liter voller Sound

An das sonore Blubbern und Brummen von hinten könnte ich mich glatt gewöhnen. Würde ich nicht schon das schönste Auto der Welt fahren,  …

Das Interieur begeistert mich auch. Nichts geschöntes, einfach nur maximal zweckmäßig. Werkzeuge zum Ablesen der wichtigsten Werte, in der Mitte am größten natürlich der Drehzahlmesser. So müssen Armaturen aussehen, denke ich, als mein Blick auf das original Porsche-Kassettenradio fällt. Das dürfte eine Seltenheit sein. Alle 911 aus dieser Zeit, die ich spontan im Netz zum Verkauf finde (mobile.de und Co.), haben irgendein mehr oder weniger unpassendes, aktuelles Mäusekino mit Subwooferanbindung eingebaut. Wozu eigentlich, frage ich mich? Das Radio bleibt doch eh aus …