Buchbesprechung: Alfa Romeo. Das Werk – Die Ära Arese

Vier Jahrzehnte Alfa-Leidenschaft zwischen zwei Buchdeckeln

Alfa Romeo – diese italienische Automarke polarisiert mit Sicherheit. Bei einigen genießen die schnittigen Wagen aus Mailand den Ruf öfter in der Werkstatt als in der eigenen Garage zu stehen, für die anderen ist Alfa eine Legende. Ich zähle wohl eher zur zweiten Kategorie. Seit ich als vielleicht Siebenjähriger in den Achtziger Jahren regelmäßig mit dem roten Alfasud meines Onkels mitgefahren bin, war für mich klar, dass ich später Alfa fahren werde. In meiner Familie wurden über die Jahre zahlreiche weitere Alfa Romeo-Modelle gefahren von der Alfetta über die Giulietta bis hin zu den neueren Modellen des GTV und Spider. Viele dieser Modelle – der Alfasud bildet hier eine Ausnahme – wurden in dem Werk in Arese hergestellt.

Das Werk Arese

Der Ort Arese ist wohl kaum über eingefleischte Alfisti-Kreise hinaus bekannt. Von 1962 bis 2005 war in dem Mailänder Vorort die Produktionsstätte der traditionsreichsten italienischen Automarke beheimatet, zeitweise waren hier mehr als 20.000 Mitarbeiter beschäftigt und täglich gingen rund 500 neue Autos vom Band. Darunter Klassiker wie das Giulia-Coupé, der Spider, die Giulietta oder der Sprint GTA, der im Rennsport große Erfolge feierte. Schon im ersten Jahr, nachdem der erste GTA produziert wurde, also 1966, errang dieses Auto über 300 Siege. Piloten wie Andrea de Adamich, Jochen Rindt, Ignazio Giunti, Nanni Galli, Jochen Mass, Harald Ertl oder Gerhard Schüler holten zahlreiche Titel mit dem GTA, unter anderem die Tourenwagen-Europameisterschaften 1967, 1969, 1970, 1971, 1972, 1978 und 1979.

Hommage an eine großartige Ära

Den Autor Umberto Di Paolo kann man nicht anders bezeichnen als einen Alfista durch und durch. 2017 erschien mit Alfa Romeo. Das Werk – Die Ära Arese bereits sein siebtes Buch zum Thema Alfa Romeo. Mit diesem Buch schließt Di Paolo eine Lücke in der Alfa-Bibliothek und beschreibt die Geschichte des Werkes vom ersten Spatenstich 1960 bis hin zu dessen Schließung 2005. Darüber hinaus zeigt das Buch zahlreiche Aufnahmen aus dem damalig modernsten Automobilwerk der Welt und gibt Einblicke in den Alltag der Menschen am Fliessband ebenso wie in die Arbeit der Designer und Techniker. Auf einem zwei Millionen Quadratmeter großen Areal standen 24 Gebäude, in denen etwa 75 Prozent aller für die Alfa Romeo-Modelle benötigten Teile vor Ort hergestellt wurden. Dabei geht er detailliert auf die einzelnen Produktions- und Entwicklungsabteilungen und die in den 43 Jahren hier gefertigten Modelle ein. Das Buch ist eine einzige leidenschaftliche Liebeserklärung an den bereits 1910 gegründeten Autobauer mit dem – wie der Autor sagt – schönsten Firmenzeichen der Welt. Für Alfisti, aber auch generell für Liebhaber sportlicher Autos aus den sechziger und siebziger Jahren, ein absolut zu empfehlendes Buch.

Umberto Di Paolo
Alfa Romeo
Das Werk – Die Ära Arese
240 Seiten
384 farbige und 354 s/w-Abbildungen,
gebunden mit Schutzumschlag,
49,95 €
ISBN-Nr.: 978-3-95843-482-0

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