07. – 11.02.2018

Retromobile 2018

Paris, die Stadt der Liebe, des guten Essens und der aussergewöhnlichen Automobile.

Nein, nicht im Strassenverkehr, da ist Paris – mit ein paar Ausnahmen – sehr gewöhnlich und unspektakulär, zumindest Anfang Februar mit Schnee und frostigen Temperaturen.

Ich meine die Retromobile 2018. Für mich mit Abstand die interessanteste Classic Car Messe und Ausstellung, die ich seit langer Zeit gesehen haben. Sie ist zu einem großen Teil in der Hand von Franzosen und Briten, was sowohl die Besucher als auch die Händler und Aussteller angeht. Das was man dort zu sehen bekommt ist sehr selten oder sehr kurios oder sehr edel oder sehr schnell oder sehr hochpreisig, vielleicht auch all das zusammen. Eine sehr charmante Mischung aus hochkarätigen, historischen Rennwagen, edlen perfekt restaurierten Classic Cars – hauptsächlich Sportwagen – und, kurioser Weise Panzern des ersten Weltkrieges. Daneben viel Automobilia wie Modellautos, Bücher, Originalprospekte, unter anderem vom Aston Martin DB6 oder gar eines Chaparral Rennwagens von 1965. Auch Bilder von Künstlern, die sich im Thema Classic Cars und Classic Race Cars bewegen, konnte man bewundern und natürlich auch kaufen.

Lotus 16 Grand Prix ex. Jim Clark

Lotus 16 Grand Prix ex. Jim Clark

Nun aber jedes Thema ein bisschen detaillierter

Panzer

Auf einer Classic Cars Messe scheint uns Germanen das ein wenig seltsam und fremd. Liegt aber sicherlich an der eigenen Historie. Für andere Europäer aber kein Problem. In Paris standen 3 Panzer, groß und klein zum inspizieren und staunen neben einander.

Classic Cars & Race Cars

Ein wahrer Traum. William I`Anson war u.a. mit einen LOLA T70 MK3B, gefahren von Sydney Taylor, einem Grand Prix LOTUS 16, gefahren von Jim Clark und Graham Hill, einem Formel 1 BRM P160, alle im Top-Zustand, und mit einem herrlich unrestaurierten, richtig rennmäßig gebrauchten ex. Werk-Austin Healey vor Ort.

Retromobile 2018 Lola T70 MK3B ex. Sydney Taylor

Lola T70 MK3B ex. Sydney Taylor

Londons Classic Car Legende Gregor Fisken war mit mehreren unfassbaren Highlights da. Dem sehr speziellen Jaguer E-Type Lightweight mit der „Costin-Schnauze“ und dem Kennzeichen 49FXN, einer von 12 echten Leightweights, der ersten Race/Dragster Cobra in die der 289 ccm V8-Motor eingepflanzt wurde, einem Formel 1 Brabham BT49/D von 1982, dem 1954er Lancia 250 F GrandPrix Racer, gefahren von Jean Behra, dem BRM P25 GrandPrix Racer mit Frontmotor, der den Dutch Grand Prix 1959 gewann und weitere Leckereien.

JD Classic hat den frisch restaurierten Jaguar E-Type S1 3.8 Roadster mit Hardtop Chassis Nr. 15, der einst Rennlegende Bruce McLaren selbst gehörte, den JAGUAR XJ220,Class Winner von LeMans 1993, ein Competition Jaguar XK 120 Roadster bis zum aktuellen McLaren P1 Hybrid.

Der Schweizer Grand-Signor Lukas Huni hat eine atemberaubende Sammlung von 10 FERRARI 250 Short Wheel Base Modellen dabei. Bis hin zum Prototypen des 250 GTO, der 250 GT Speciale.

Französische Automobil Hersteller zeigten Ihre charmante Historie und bei RENAULT ALPINE standen die 3 Werks-Sportprototypen von LeMans 1978 samt Siegerwagen.

Neben den sechs-, sieben- oder gar achtstelligen Preisen der Top Klassiker gab es auch eine Halle für uns. Hier wurden Fahrzeuge aller Couleur bis maximal 25.000,- Euro angeboten. So soll es sein.

Automobilia

Alle guten und namhaften Auto-Buch-Händler Europas waren vor Ort, sehr gut sortierte Modellautohändler boten Ihre Ware an, antiquarisch wie brandneu. Natürlich alles Classic Cars & Race Cars. Originale, unrestaurierte Tretautos, Modellsegelschiffe aus Holz, ein Concorde-Modell aus einem ehemaligen Reisebüro … bis hin zu alten Emaille-Ölschildern wurden viele schöne und interessante Dinge angeboten.

Retromobile 2018

Fazit

Hinfahren! Jeder der Benzin und Öl im Blut hat, für historische Rennen brennt und seltene Classic Cars sehen möchte, sollte im Februar eines jeden Jahres nach Paris zur Retromobile.

Euer Oliver

Alle gezeigten Fotografien von Oliver Schepp-Danne